Sonntag, 24. Juli 2011

Die Kälte, sie berührt mich nicht, solange du bei mir bist

Warum ist es so kalt?
Wohin ist all die Wärme verschwunden?
Wieso sind die Menschen so kalt?

Nicht der Winter war es der die Menschen kalt werden ließ. Nein, das passiert doch jedes Jahr. Aber dieses Jahr war es anders.
Ich spürte eine merkwürdige Umgebung. Eine Aura, die ich nicht zuordnen konnte. Was würde wohl mit mir passieren? Nicht nur mit mir, auch mit Koya.

An einem Tag wie immer begann ich in der Schule, brach dann ab und suchte einen kleinen Jungen auf. Wir sollten mit ihm und seiner Waffe kämpfen. Eigentlich kein Thema, die beiden waren nicht einmal verbunden. Wie sollte so ein Paar schon gegen uns bestehen. Wir waren Zero und uns einte eine Bindung, die nicht mit Worten zu beschreiben war. Wir besaßen denselben Namen. Wir liebten uns und das Schicksal würde es sich nie erdreisten unsere Bindung zu lösen, zumindest glaubte ich das.

Der Kampf… Auch er war anders. Aber was sollte es mich kümmern. Als ich merkte, dass etwas passierte, das in eine Richtung läuft, die ich nicht einschlagen mochte, weil sie mich von Koya trennen würde, war es schon zu spät um umzukehren.
Ich wehrte mich nicht mehr, versuchte nur noch mich gebührend von ihr zu verabschieden. Koya… dem einzigen Menschen, dem ich jemals alles erzählen würde. Bei dem es sogar reichen würde nichts zu sagen, sie würde mich verstehen. Doch wie sollte ich ohne sie leben oder auch nicht leben. Wenn es doch etwas nach dem Tod gab, wie sollte ich es ohne sie bewältigen. Nein, das konnte ich nicht.

Und dann zeigte sie mir, was es bedeutet sich gegen die Kälte der Menschen aufzulehnen, ihnen nicht nur die kalte Schulter zu zeigen sondern sie in ihrer kleinen Eiskugel weiter leben zu lassen und eine Flamme zu entfachen, die genau dafür reichte um ein letztes Mal das Glück zu spüren in einem Körper, der keine Empfindungen verarbeiten kann.
Ja, sie widersetze sich dem Willen der anderen. Ließ die Welt Welt sein und gab sie auf. Für mich. Einzig und allein für mich.
Alles das auf was sie Wert gelegt hatte, wurde mit einem Mal klein und nichtig und ich verstand, dass ich mich getäuscht hatte.
Es gab in ihrem Leben seit diesem einen Tag nur eine einzige Person, die sie in ihren Gedanken hatte und deren Wohl ihr wirklich und ehrlich am Herzen lag.
Und ich alleine hatte das Glück diesen Platz einzunehmen. Als mir das klar wurde, konnte ich den Tod nicht mehr fürchten. Wie sollte ich auch, mein Leben auf der Erde, diesem bedeutungslosen Objekt, welches sich um ein weiteres Zentrum dreht, hatte sich erfüllt. Die Erfüllung all meiner Hoffnungen, meiner Träume und meiner Sehnsüchte vereinten sich in diesem einen Gefühl. Unbeschreiblich wie sehr es mich erlöste. Ein einziger Mensch, doch mehr brauche ich nicht.

Sie will ich mit in die Ewigkeit nehmen und niemanden anders.
Langsam mit jedem einzelnen Schritt näherten wir uns dem Sonnenuntergang. Dem hellen glühenden Ball am Horizont, der zu Eis gefroren schien.
Doch ihre Kälte berührt mich nicht mehr, denn ich habe sie gefunden, diese eine Person mit der ich den letzten Schritt gehen will.

Noch ein Schritt und unsere Seelen verschmolzen zu einer Einheit, die sie schon immer waren.

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