Samstag, 1. Oktober 2011

Mein Engel

Erschöpft lasse ich mich auf den Boden sinken.
Meine Hände sind wund, meine Energiereserven aufgebraucht.
Kahle, gähnende Leere lässt eine bedrückende Stille zurück.
Ich stehe stöhnend auf und schleppe mich zu einer weißen Wand.
Meine Hand tut weh, trotzdem balle ich sie zur Faust.
Hämmere gegen die Wand und rufe mit heiserer Stimme deinen Namen.
"Hilfe.", flüstere ich, "Hilf mir. Rette mich."
Ich spüre deine Anwesenheit, noch bevor ich dich sehe.
Glücklich drehe ich mich um.
Du stehst einfach da und lächelst mich an.
Ich gehe auf dich zu.
Tränen steigen mir in die Augen.
Du breitest die Arme aus.
"Flieg' mein Engel. Flieg' in meine Arme."
Ich laufe, doch mit jedem Schritt verblasst du mehr.
"Nein!", rufe ich.
Doch du kannst mich nicht hören.
Ich kann die Männer im Nebenraum hören.
"Keine Besserung. Starke Halluzinationen."
Doch ich weiß, dass du real bist.
Wenn ich einfach lauter und öfter rufe.
Wenn ich laut genug bin, die Stille zerreiße,
Die uns voneinander trennt.

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